Erfahrungsaustausch „Ökumenischer Dialog“ mit Überraschungsbesuch

Ökumenischer Dialog in unseren Gemeinden - vielfältig und individuell. Erfahrungen austauschen, Fragen stellen, Fragen beantworten und Ausblicke wagen.

Gotha – Erstmals fand im Bezirk Gotha ein Erfahrungsaustausch der Geschwister zum ökumenischen Dialog statt. Die bisher gepflegten Beziehungen in unseren Gemeinden zu unseren Mitchristen haben sich sehr positiv entwickelt.

Auf lokaler und institutioneller Ebene dienen sie dem immer besseren gegenseitigen Verstehen. Sie sind aber in unseren Gemeinden sehr vielfältig und individuell unterschiedlich.

Etwa 40 Geschwister waren der Einladung gefolgt. Überraschend für die Anwesenden nahm Apostel Rolf Wosnitzka mit Kirchenrätin Charlotte Weber als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Thüringen an der Veranstaltung teil. Die Anwesenheit beider versprach die Veranstaltung noch mehr zu bereichern.

Bezirksältester i. R. Dietmar Voigt führte durch diesen Abend und moderierte die Gesprächsrunde.

Was erwarten wir vom ökumenischen Dialog und welche Befürchtungen haben wir?
Welche Erfahrungen haben wir im Umgang mit unseren Mitchristen gemacht?

Die Wortmeldungen konnten nicht unterschiedlicher sein. Ökumene ist natürlich auch ein Thema mit Reibungs- und Knackpunkten. Jedoch waren sich die meisten einig, Ökumene ist vordergründig die Suche nach den Gemeinsamkeiten unter Wahrung der eigenen Identität.

Manchmal ist da noch ein Gefühl der Fremdheit. Die Öffnung zur Ökumene ist noch frisch, um im Bewusstsein der Gemeinden – auch bei unseren Mitchristen – schon verankert zu sein. Nötig sind daher Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten, welche den ökumenischen Dialog mit Leben erfüllen.

Durch unsere langjährige Distanz zur Ökumene ist manchmal ein gegenseitiges Misstrauen vorhanden. Das kann nicht theoretisch oder durch Anordnung abgebaut werden. Dies bedarf des konkreten Miteinanders – nur dann kann Vertrauen wachsen.

 „In der Ökumene haben wir miteinander teil an der Gotteskindschaft der Gemeinschaft der einen Kirche Jesu Christi, unbeschadet auch der unterschiedlichen Auffassungen“, untermauerte unser Apostel das Besprochene.

Kirchenrätin Charlotte Weber hat noch keine Erfahrung mit unseren Gottesdiensten. Sie versprach deshalb auch einmal einen Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche zu besuchen.

Was könnte ein Ausblick sein? Was bringt uns die Zukunft im ökumenischen Dialog?

Zuversichtlich äußerte sich die Kirchenrätin. Durch den neuen Katechismus als Lehrgrundlage der Neuapostolischen Kirche steht aus Ihrer Sicht einem Antrag auf Gastmitgliedschaft in der ACK Thüringen nichts entgegen.

Das sind positive Aussichten, jedoch eine Garantie oder ein Automatismus für ökumenisches Engagement aufgrund der Ökumenefähigkeit bedeutet dies nicht. Fähigkeiten, die nicht genutzt werden, verkümmern. Daher ist es wichtig, den ökumenischen Dialog vor Ort immer wieder neu mit Leben zu füllen. Er wird dort gelingen, wo Glaubensüberzeugungen miteinander ins Gespräch gebracht werden und gegenseitige Achtung und Wertschätzung von Verschiedenheit vorhanden sind.